Der Erste Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, und EU-Kommissarin Vera Jourová warnen anlässlich des morgigen Gedenktages für die Opfer aller totalitären und autoritären Regimes vor aktuellen Bedrohungen der Demokratie durch Extremismus und Nationalismus. „Jedes Jahr gedenken wir an diesem Tag der Opfer aller totalitären Regimes und erinnern uns mit Schmerz und Trauer an die schrecklichen Folgen des Molotov-Ribbentrop-Pakts, den Nazi-Deutschland und die Sowjetunion am 23. August 1939 unterzeichneten. Dieser Pakt stürzte Europa noch tiefer in eines der dunkelsten Kapitel seiner Geschichte. Millionen Menschen wurden ermordet, ganze Generationen unserer europäischen Mitbürgerinnen und Mitbürger für immer gezeichnet“, erklären Timmermans und Jourová.
„Wir dürfen die Namen Millionen Verfolgter nicht vergessen, wir müssen die Erinnerung an sie lebendig halten. Dies gilt gerade heute, denn 79 Jahre später werden unsere gemeinsamen Werte wie Menschenwürde, Grundrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie erneut durch extremistische, nationalistische und polarisierende Rhetorik bedroht.“
Timmermans und Jourvá erklären weiter: „Indem wir das Wissen um und das Gedenken an frühere Gräueltaten bewahren und an die nächste Generation europäischer Bürgerinnen und Bürger weitergeben, können wir vielleicht einer Wiederholung vorbeugen. Niemals sollten wir vergessen, wie wichtig es ist, die Menschenrechte aller Europäerinnen und Europäer zu verteidigen. Wir müssen weiter darüber sprechen, was sich in Europas Vergangenheit zugetragen hat, damit wir in Zukunft nicht dieselben Fehler begehen.“
Die Unterzeichnung des Molotow-Ribbentrop-Pakts am 23. August 1939 hatte Deportationen, Folter und Mord von Millionen von Menschen, die unter totalitären Regimes lebten, zur Folge. Das Ende des Zweiten Weltkriegs bedeutete zwar auch das Ende des Nazi-Regimes, doch viele Europäerinnen und Europäer litten noch Jahrzehnte unter anderen totalitären Regimes.